Sieg am Lausitzring – Tim Zimmermann lässt den Knoten platzen

Tim Zimmermann hat am vergangenen Wochenende seinen ersten Sieg im ADAC GT Masters eingefahren. Der Langenargener Rennfahrer sicherte sich, zusammen mit seinem Teamkollegen Christopher Mies, den Sieg beim zweiten Lauf am Lausitzring und belohnte damit sich selbst und sein ganzes Team für die „hervorragende Arbeit der vergangenen Wochen“, wie er stolz sagt.

Das breite Grinsen passte fast nicht unter seinen Helm, als Tim Zimmermann am Sonntagnachmittag mit Lichthupe dicht an der Boxengasse als erster über die Ziellinie fuhr. Der Jubel war groß, bei Zimmermanns Teamkollegen Christopher Mies und auch den Mechanikern in der Box. Nach einem schwierigen Saisonstart und Pech vor zwei Wochen am Nürburgring war dieser Moment „der Lohn für unsere harte Arbeit und den super Job, den alle Beteiligten bei Land Motorsport in dieser Saison gemacht haben“, war Zimmermann sichtlich gerührt. Wer mag es ihm verdenken? Immerhin war es auch der erste Sieg in einem „Supersportwagen“ für den Rookie-Champion von 2020, der dieses Gefühl passend in einen kurzen Satz fasste: „Es fühlt sich einfach geil an.“

Die gute Performance kündigte sich schon das gesamte Wochenende an. Am Samstag holte sich Zimmermann im Regen den achten Startplatz und schluckte gleich zum Start des Rennens fünf Konkurrenten. Die rutschige Strecke, auf der der ein oder andere Konkurrent sein Auto im Kiesbett verlor, machte Zimmermann kurz vor dem Fahrerwechsel ebenfalls Probleme, sodass er durch einen Ausritt drei Plätze verlor. Mies holte sich aber dann einen davon wieder zurück und pilotierte den Audi R8 LMS Evo II auf dem Rang ins Ziel, auf dem Zimmermann gestartet war. „Das waren wertvolle Punkte, auch wenn zu diesem Zeitpunkt schon mehr drin gewesen wäre“, sagt Zimmermann später. „Die Bedingungen waren unglaublich herausfordernd und es war gut, dass wir das Auto heil gelassen haben.“

Denn dann kam der Sonntag und die Demonstration der Audi-Stärke auf dem Lausitzring. Auf abtrocknender Strecke wechselte Mies zum Ende doch noch einmal von Trocken- auf Regenreifen und dieser Mut zahlte sich aus. Es wurde Startplatz vier für den frischgebackenen Vater. Mies wollte aufs Podium, das war schon in der ersten Kurve zu spüren, als er sich mit einem sehenswerten Manöver auf Position drei schob. Danach blieb der Audi dran, konnte allerdings nicht überholen. Land Motorsport musste ein weiteres Mal in die Taktik-Kiste greifen und ließ Mies länger auf der Strecke als die Konkurrenz. Nach dem Fahrerwechsel brannte Zimmermann eine schnelle erste Runde auf den Asphalt und plötzlich blinkte auf dem orangen Renner die eins. „Ich habe das schon mitbekommen, dass es gut für uns aussah“, erzählt Tim Zimmermann. „Ich wusste, dass ich jetzt nicht nachdenken durfte und musste einfach nur fahren.“

Ohne Konkurrenz vor der Motorhaube klappte dies hervorragend. Zimmermann packte den Lamborghinis, Porsches und Mercedes hinter sich pro Runde etwa eine halbe Sekunde drauf, sodass er ungefährdet dem ersten Sieg – dem 50. übrigens für Audi in der „Liga der Supersportwagen“ – entgegenfuhr. „In den letzten Runden hört man natürlich schon noch einmal genauer hin, ob mit dem Auto alles stimmt“, lacht Zimmermann. „Ich habe mich aber jederzeit wohl im Auto gefühlt. Ich möchte mich ausdrücklich nochmal bei Land Motorsport für dieses tolle Fahrzeug bedanken – und natürlich bei meiner Familie und all meinen Partnern. Ohne diesen Support wäre das alles so nicht möglich.“

Fotos: Gruppe C Photography