Zimmermann vor erstem GT3-Titel

Am kommenden Wochenende (6. bis 8. November) geht die Saison 2020 im ADAC GT Masters in die letzte Runde. Tim Zimmermann aus Langenargen hat dabei die allerbesten Chancen, sich direkt in seinem Premierenjahr den ersten Titel zu holen. Bei 75 noch zu verteilenden Punkten in der Juniorwertung hat der 24-Jährige 31,5 Zähler Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger. Eines möchte Zimmermann sicher nicht: bei der finalen Siegerehrung nur auf dem zweithöchsten Treppchen stehen.

Mit Prognosen für die letzten beiden Rennen des ADAC GT Masters hält sich Tim Zimmermann zurück. „Immer wenn ich in dieser Saison gesagt habe, dass es sicher gut laufen wird, ging es nur mäßig gut. Und als ich am Red Bull Ring behauptet habe, unser Auto wäre dort eher benachteiligt, haben wir die Doppel Pole geholt.“ Er sagt das scherzhaft, aber ein wenig Wahrheit steckt schon dahinter. Voraussagbar war diese Saison der Liga der Supersportwagen nicht. In der Gesamtwertung haben gleich zehn Fahrer noch die Chance auf den Titel. In der Juniorwertung, die Zimmermann gewinnen will, ist auch noch nichts entschieden.

Denn nach den etwas unglücklichen Rängen 14 und 22 am Lausitzring konnte sich Zimmermann noch nicht vollständig von seinem Konkurrenten Jannes Fittje absetzen. 31,5 Punkte hat der Langenargener vor dem Saisonfinale in Oschersleben Vorsprung in der Wertung, die er seit Mitte der Saison anführt. „Diese Führung will ich jetzt sicher nicht auf der Zielgerade abgeben“, so Zimmermann kämpferisch. „Wir werden gut vorbereitet sein und alles geben, um am Ende ganz oben zu stehen.“

Die Rechnung ist dabei nicht ganz so einfach. In der Juniorwertung kann ein Fahrer bis zu 75 Punkte am Wochenende holen. Sollte Zimmermann also beim Samstagsrennen 6,5 Punkte mehr einfahren als sein Konkurrent, wäre er schon vorab der beste der insgesamt zwanzig Rookies. Wenn nicht, kommt es zum entscheidenden Duell am Sonntag, für das Zimmermann zwar „gewappnet wäre“, er auf „diesen Nervenkitzel aber verzichten“ könnte, wie er sagt. Ein Ausfall in einem der Rennen wäre also das bitterste Szenario für beide Rennfahrer.

Die Traditionsstrecke in der Magdeburger Börde ist knapp 3,7 Kilometer lang. Audi und Zimmermanns Lamborghini waren in der Vergangenheit die erfolgreichsten Marken auf dem engen Kurs, der das Überholen sehr schwierig macht. „Und genau deshalb müssen wir schon im Qualifying alle Fehler vermeiden, um vorne mitfahren zu können“, erklärt Zimmermann die Strategie für sich und seinen Teamkollegen Steijn Schothorst. „Traditionell gibt es hier enge Zeitabstände, sodass es wirklich spannend wird.“

Die Rennen startet jeweils um 13 Uhr und werden live auf Sport1 übertragen.

Foto: Gruppe C Photography