Zimmermann kämpft weiter um den Titel

Am kommenden Wochenende (16. bis 18. Oktober 2020) geht das ADAC GT Masters in die fünfte Runde. Tim Zimmermann aus Langenargen nimmt die beiden Rennen am Red Bull Ring als Führender der Juniorenwertung in Angriff und möchte auch am Sonntagabend dort noch ganz oben in der Tabelle stehen. Das alles beim Heimspiel seines Teams Grasser Racing und auf einer Strecke, die nicht unbedingt für den schnellen Lamborghini Huracan gemacht ist.

Am Dienstagmorgen klang Tim Zimmermann kurz nach acht noch ziemlich verschlafen. Der 24-Jährige war unter der Woche im italienischen Bologna und unterzog sich verschiedenen Fitnesstests für Lamborghini. „Zwischen den Rennen am Sachsenring und jetzt am Red Bull Ring war das schon eine Herausforderung“, sagt Zimmermann, der vor kurzem ins Juniorprogramm der italienischen Luxusmarke aufgenommen wurde. „Aber das alles bringt mich weiter. Und darum geht es.“

Denn Zimmermann hat einen Plan. Er möchte nicht nur um einen Werksvertrag bei Lamborghini kämpfen, sondern sich auch die Juniorwertung im ADAC GT Masters holen. „Das war von Anfang an mein Ziel und das verfolge ich natürlich weiter“, so Zimmermann, der dieses Klassement mit 25,5 Punkten anführt. „Natürlich ist das ein Polster, aber das kann innerhalb eines Rennens auch schon aufgebraucht sein. Wir müssen weiterhin die Top fünf in den Rennen anpeilen und die Leistungen der letzten Wochen bestätigen.“

Der Red Bull Ring könnte dabei Vorteil und Nachteil zugleich sein. Zimmermanns Team Grasser Racing hat in Spielberg Heimspiel. Die Werkstatt der Österreicher ist keine zehn Kilometern von der Rennstrecke entfernt. Kein Team im Feld kennt die 4,3 Kilometer in der Steiermark besser. Gleichzeitig wissen die Grasser-Jungs aber auch, dass der Lamborghini Huracan GT3 Evo in den vergangenen Jahren so seine Probleme mit der Hochgeschwindigkeitsstrecke hatte. „Andere Marken könnten dort tatsächlich einen Vorteil haben“, erklärt Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin starten. „Genaueres wissen wir aber erst, wenn alle Teams hier mit offenen Karten spielen.“

Und dass Zimmermann und sein Kollege Steijn Schothorst auch auf Nicht-Lambo-Strecken bestehen können, haben sie jüngst bewiesen. Der Sachsenring ist ebenfalls „nicht für unser Auto gemacht“, wie der Langenhagener noch vor dem Rennen vor zwei Wochen konstatierte. Schlussendlich standen aber zwei Top-Ten-Ergebnisse im Zeittraining ein vierter Gesamtrang in den Büchern. „Wir haben eben gerade auch das Momentum auf unserer Seite und großes Selbstvertrauen“, weiß Zimmermann. „Das macht es selbstverständlich leichter, die Leistungen in den entscheidenden Momenten heraus zu kitzeln.“

Die Qualifyings starten jeweils am Samstag und Sonntag ab neun Uhr. Die Ampel schaltet für die Rennen um 13 Uhr auf Grün. Tim Zimmermann wird am Samstag das Rennen starten und am Sonntag das Steuer von Steijn Schothorst übernehmen. Beide Läufe zeigt SPORT1 live und frei empfangbar im TV.

Foto: Gruppe C Photography