Zimmermanns Heimspiel vor Geisterkulisse

Am kommenden Wochenende (18. bis 20. September) geht das ADAC GT Masters am Hockenheimring an den Start. Tim Zimmermann, der mit guten Ergebnissen vom Nürburgring und als drittbester Rookie anreist, bestreitet bei seinem Heimspiel sein erstes Rennen als offizieller Lamborghini Junior. Ein Wermutstropfen bleibt aber. Trotz der Entscheidung der Ministerpräsidenten, zumindest ein paar Fans von Fußball und Co. in die Stadien und Hallen zu lassen, bleiben die Tribünen in Hockenheim leer.

Man stelle sich vor, man freut sich auf ein Wiedersehen mit der Familie im eigenen Wohnzimmer – und keiner darf kommen. So, oder so ähnlich fühlt sich wohl das kommende Wochenende für Tim Zimmermann an. Trotzdem der ADAC für das GT Masters ab dem 18. September ein Hygienekonzept eingereicht hat, bleiben die Tribünen um Motodrom und Co verwaist. „Es ist natürlich schade, dass ich zum ersten Mal hier unterwegs bin und wirklich gar nichts los ist auf der Tribüne“, sagt Zimmermann. „Vor allem weil Hockenheim praktisch mein Heimspiel ist, wären viele Unterstützer und Freunde hierher gekommen. Aber wir können es nun mal nicht ändern.“

Rein fahrerisch will Zimmermann hingegen gar nichts ändern im Hinblick auf die Rennen zuvor am Nürburgring. Dort kam der Langenargener mit seinem Teamkollegen Steijn Schothorst sogar als Neunter ins Ziel und überzeugte Lamborghini so sehr, dass beide Rookies kurzfristig noch in das Juniorprogramm der Italiener aufgenommen wurden. „Es ändert sich für die Rennwochenenden dadurch wenig“, erklärt er. „Unser Ziel ist es aber schon, diese Leistung zu bestätigen und uns mit den beiden Werksfahrern im Team zu messen.“

Für beide Grasser-Lamborghini sollte dieses Kräftemessen auch im vorderen Teil des Feldes möglich sein. Vor allem die Kurven vor Start und Ziel und kurz nach der langen Geraden liegen dem Huracan. „Da ist Aerodynamik gefragt und da hat unser Auto Vorteile“, erklärt Tim Zimmermann. „Außerdem waren meine hier am Hockenheimring schon immer ganz ordentlich. Ich denke, wir haben eine Chance, auch als Serien-Neulinge für ein paar Ausrufezeichen zu sorgen.“

In der Nachwuchswertung ist Zimmermann übrigens Dritter. Vor ihm platziert sind Jannes Fittje und Marvin Dienst – zwei Altersgenossen, mit denen sich Zimmermann schon im Kartsport und in den Nachwuchsformelserien gemessen hat. „Vor allem bei Marvin, mit dem ich auch privat viel unterwegs war und bin, ist die Motivation natürlich groß, ihn hinter mir zu lassen“, lacht der 24-Jährige, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet. „Ich freue mich extrem auf die Duelle auf dem Hockenheimring.“ Auch wenn der Jubel auf den Tribünen ausbleiben wird.

Bild: Axel Weichert