ADAC GT Masters verschiebt Saisonstart

Wie die Formel 1 verschiebt auch das ADAC GT Masters seinen Saisonstart am 24. April in Oschersleben. Als Ersatztermin hat der Veranstalter das Wochenende ab dem 23. Oktober festgelegt. Die Testfahrten vor der Saison sind aufgrund des grassierenden Coronavirus ebenfalls ersatzlos gestrichen worden. Auch Tim Zimmermann aus Langenargen, der 2020 vom Porsche Carrera Cup in das GT Masters umsteigen will, trifft diese Entscheidung. Der 23-Jährige versucht nun, sich ohne Rennsport fit zu halten und ruft dazu auf, alles erdenklich Mögliche zur Eindämmung von COVID-19 zu tun.

Nachdem Tim Zimmermann schon Anfang des Jahres aufgrund von COVID-19 alle Termine in Asien abgesagt hat, nimmt das Virus nun auch Einfluss auf seine Rennsaison in Europa. Am Montag hat der ADAC beschlossen, den Saisonauftakt des GT Masters vom 24. bis zum 26. April in Oschersleben zu verschieben. Über 25.000 Besucher an der Strecke wie 2019 und dazu noch Teams und Fahrer aus diversen Serien wären hinsichtlich der Ansteckungsgefahr in Sachen Coronavirus unverantwortlich gewesen. „Da kommen auch Omas und Opas mit ihren Enkeln hin und wollen uns fahren sehen“, sagt Zimmermann. „Es ist absolut die richtige Entscheidung für unser aller Gesundheit, dass wir eben nicht in Oschersleben an den Start gehen.“

Geahnt hat der GT-Masters-Neuling diesen Schritt schon länger. Nachdem fast alle europäischen Sportarten ihren Spielbetrieb unterbrochen oder ganz abgesagt haben, war eine Reaktion des ADAC nur eine Frage der Zeit. Auch die Tests vor der Saison sind gestrichen. Die Rennen in Most (15. bis 17. Mai) und am Red Bull Ring (5. bis 7. Juni) stehen ebenfalls vor einer Verlegung. „Ich hoffe, dass danach das Virus dann soweit unter Kontrolle ist, dass wir fahren und den Zuschauern an der Strecke wieder Rennsportaction bieten können“, so der 23-Jährige. „Ohne Publikum zu fahren war sicher auch eine Überlegung. Das würde sich aber nicht richtig anfühlen und wäre auch nicht dasselbe.“

Natürlich spielt aber auch eine gewisse Enttäuschung mit. „Alle Rennfahrer freuen sich nach der Winterpause auf die neue Saison“, erzählt Tim Zimmermann. „Mir ist aber auch bewusst, dass es gerade wichtigere Probleme als den Sport gibt. Das höre ich auch von meinen Sponsoren, die mir trotzdem weiter ihre Unterstützung zugesichert haben.“ So lange die Motoren aus bleiben, versucht Zimmermann sich fit zu halten – so gut das eben geht. „Die Fitnessstudios sind ja auch zu, deshalb fahre ich viel Rad oder geh draußen laufen“, berichtet er. „Zusätzlich habe ich ein bisschen in meinen Simulator investiert und fahre dort ein paar Rennen gegen andere Fahrerkollegen, denen es so geht wie mir.“

Dass 2020 gar kein Motorsport zu sehen sein wird – darüber möchte Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet, nicht nachdenken. „Der ADAC hat für Oschersleben schon den 23. Oktober als Ersatztermin festgelegt. Die Tickets der Fans bleiben natürlich gültig“, strahlt er ein wenig Optimismus aus und hat auch einen Wunsch, den er nicht nur an die Motorsportfans richtet. „Wenn wir uns jetzt alle daran halten ein wenig kürzer zu treten und die Situation ernst nehmen, dann können wir diesem Virus auch die Stirn bieten.“ Und dann wird Tim Zimmermann auch wieder auf die Rennstrecke zurückkehren.

Foto: Gruppe C GmbH