14. Februar 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Tim Zimmermann hat seine Motorsportsaison 2020 schon Ende Januar, allerdings als Zuschauer gestartet. Der Langenargener war Gast beim 24-Stunden-Rennen im amerikanischen Daytona und besuchte sein neues „Grasser Racing Team“. Allerdings ging es dem 23-Jährigen bei der Reise weniger um das Erlebnis am Rundkurs. Zimmermann hatte sich vorgenommen, Team und Abläufe besser kennenzulernen, um sich bestmöglich auf seine Premiere im Sommer im GT Masters vorzubereiten.
Tim Zimmermann muss schon eine Weile nachdenken, um sich an seinen letzten Rennstreckenbesuch als Zuschauer zu erinnern. „2016 bei der DTM war das, glaube ich“, lacht er. 2020 sollte er sich wieder auf der Tribüne wiederfinden – beim 24-Stunden-Klassiker im amerikanischen Daytona. Allerdings hatte Zimmermann den langen Flug nicht nur zum Vergnügen auf sich genommen. Er stattete seinem neuen GT-Masters-Arbeitgeber „Grasser Racing Team“ einen Besuch ab. „Auch wenn die USA natürlich nicht um die Ecke sind, war das Rennen eine tolle Möglichkeit, das Team besser kennenzulernen“, erzählt Zimmermann. „Natürlich weiß ich, wie Rennsportteams funktionieren. Aber jeder Teamchef und jeder Mechaniker tickt eben anders.“
Am meiste zeigte sich der 23-Jährige von der Professionalität seines neuen Teams beeindruckt. Nach einem Crash im Training und einem Schaden an der Benzinpumpe im Rennen bekamen die Mechaniker den Lamborghini, den auch Zimmermann im GT Masters pilotieren wird, immer wieder zurück auf die Strecke. „Zu sehen mit welcher Leidenschaft die Jungs gearbeitet haben, ist natürlich toll“, sagt er. „Das wird mir auch im Sommer bei meinen Rennen zugute kommen.“
In Daytona teilten sich vier Fahrer das Auto über 24 Stunden. Im GT Masters wird Tim Zimmermann sich innerhalb einer Stunde mit nur einem Teamkollegen abwechseln. Und auch den hat er in Amerika noch einmal intensiver kennengelernt. Denn Steijn Schothorst bestreitet nicht nur die Rennen in Europa, sondern wird auch in den USA eingesetzt. „Mir war es wichtig, dass ich einerseits den Funkverkehr und die Absprachen mitbekomme“, so Zimmermann, der bislang eher weniger Erfahrung mit Boxenstopps und Fahrerwechseln hat. „Außerdem konnte ich intensiv mit Steijn sprechen und wir sehen viele Dinge im Rennsport ähnlich und liegen auf einer Wellenlänge.“
Selbst ins Lenkrad zu greifen hätte Tim Zimmermann auch gereizt. Langstreckenrennen außerhalb Europas zu bestreiten ist „sicherlich auch eine Option für meine spätere Karriere“, sagt er. Der Besuch in Daytona sollte aber gänzlich der Vorbereitung auf das ADAC GT Masters dienen. „Das Team macht einen guten Job und Steijn ist menschlich und fahrerisch wirklich ein großartiger Typ“, freut er sich. „Mit dem ‚Grasser Racing Team‘ in die Saison zu starten war eine sehr gute Wahl.“
Die Titelverteidigung verpasste Grasser in Daytona übrigens mit Rang zwei nur knapp. Das andere Auto mit Steijn Schothorst kam nach diversen Problemen im Rennen als 14. ins Ziel. „Ich hätte den Jungs eine bessere Platzierung gegönnt, aber die Rundenzeiten haben gezeigt, dass Steijn ganz vorn hätte mitfahren können“, so Zimmermann. „Sie werden das auch noch bei den weiteren Rennen in den USA und hoffentlich dann auch später im Jahr im GT Masters zeigen.“
Foto: Gruppe C Photography