27. Juni 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der Langenargener Motorsportler Tim Zimmermann verbringt im Jahr abertausende Kilometer im Auto und im Flugzeug. Die Belastung im Rennwagen wirkt ebenfalls auf seinen Körper. Wichtig ist dabei, dass Zimmermann, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet, körperlich zu 100 Prozent fit ist. Und dass es einen Mann gibt, der ihm dabei zur Seite steht.
Tim Zimmermann verzieht ein wenig das Gesicht, als Jens Baron ihm mit der Hand über den Rücken fährt. „Rennfahrer sind manchmal ein bisschen wehleidig“, lacht der Physiotherapeut und erklärt dann, was er wirklich macht. „Die Belastungen im Rennauto sind ziemlich groß und das kann schon einmal die Muskeln stark beanspruchen oder die Wirbelsäule etwas verschieben.“ In seiner Praxis biegt Baron Tim Zimmermann dann wieder gerade.
Seit sechs Jahren arbeiten die beiden Langenargener schon zusammen. Barons Praxis liegt nur einen Steinwurf von Zimmermanns Elternhaus entfernt. Als Zimmermann noch in den Nachwuchsformelserien unterwegs war, war Jens Baron schon an seiner Seite – auch bei den Rennen. „Wir machen zum Beispiel zusammen die Erwärmung vor der Start“, erzählt Baron und Zimmermann ergänzt. „Das ist auch im Rennsport eine wichtige Sache. Und Jens ist meistens die letzte Person, die ich sehe, bevor ich den Helm aufziehe.“ Baron ist also physische und psychische Stütze.
Wenn Tim Zimmermann nicht im Rennauto sitzt, arbeitet er an seiner Fitness. Er fährt Rad, geht joggen, stemmt Gewichte, lässt sich bei „Bodystreet“ unter Stromreiz stählen. Zwei Mal die Woche verbringt er ein paar Minuten in Barons Praxis, um sich fit zu machen.“Wir müssen sogar ab und zu aufpassen, dass Tim nicht zu viel macht“, so Baron. Muskelmasse sei schließlich wichtig, aber auch schwer. Und Gewicht ist für einen Rennfahrer nicht unbedingt nur gut.
An den Rennwochenenden des Porsche Carrera Cups verlässt Jens Baron dann seine Praxis ein wenig früher als sonst und reist dem Motorsportler hinterher. In Asien ist Zimmermann auf sich allein gestellt. Der Aufwand wäre für beide zu groß. Das große Geld ist für Jens Baron nicht die Motivation und das verdient er auch nicht. Er freut sich eher, hautnah ein Teil des Sports zu sein, der ihm schon immer am Herzen lag. Und auch zu Tim Zimmermann ist über die Jahre eine enge Freundschaft entstanden.
Bilder an den Wänden seiner Praxis erzählen von dieser Geschichte. Es sind Bilder von Zimmermann und von seinem Therapeuten und Fitnesscoach. „Die Leute fragen auch immer öfter, ob das dieser berühmte Rennfahrer sei“, ist Baron ein bisschen amüsiert und auch ein bisschen stolz. „Da hat man dann bei der Behandlung gleich ein Gesprächsthema.“