„Roxisecke“ nimmt Fahrstunden bei Tim Zimmermann

Eine sogenannte Taxifahrt in einem Rennwagen ist für viele Motorsportbegeisterte ein Traum. Solch ein Gefährt selbst zu bewegen ist ein noch viel größeres Highlight und ziemlich selten. Denn die Autos sind teuer, schwierig zu pilotieren und das Heiligtum der Rennfahrer – auch für den Langenargener Tim Zimmermann. Dass ein Amateur hinter dem Lenkrad seines Cup Porsches sitzen könnte, war für ihn tabu. Allerdings nur bis er der YouTuberin Roxana Strasser begegnet ist.

Roxana Strasser und Tim Zimmermann haben viel gemeinsam. Nicht zuletzt ihren Wohnort. In Langenargen und Eriskirch leben die beiden und sind sich bis vor kurzem doch noch nie begegnet – obwohl sie weit mehr verbindet als nur ihr Wohnort. Tim Zimmermann ist Profisportler und im Porsche Carrera Cup und der Chinese Endurance Series unterwegs. Roxana Strasser hat sich ebenfalls dem Sport verschrieben. Auf YouTube und Instagram bloggt die 27-Jährige als „Roxisecke“ über ihr Leben, den Sport und ihre Reisen um die ganze Welt. Fast 200.000 Follower hat sie inzwischen. Auch Tim Zimmermann wurde durch die Social-Media-Welt auf seine Nachbarin aufmerksam. „Ich habe dann verfolgt, was Roxi so macht und mitbekommen, dass sie schnelle Autos liebt“, sagt Zimmermann. „Da kam mir eine Idee. Wir mussten einfach etwas zusammen machen.“

Und so packte Zimmermann die YouTuberin ein und chauffierte sie auf einen zur Teststrecke umgebauten Flugplatz nach Pferdsfeld im Hunsrück. Und schon die Anfahrt zum eigentlichen Spektakel war für Strasser ein ganz besonderes Erlebnis. Das Porschezentrum Hegau stellte Zimmermann extra dafür einen Porsche 911er zur Verfügung – eine Straßenversion seines Gefährts, das er im Carrera Cup bewegt. Erst saß der 21-Jährige am Steuer, dann durfte seine Begleitung ran. Der selbsternannte „schlechteste Beifahrer der Welt“ war aber schon auf der Autobahn beeindruckt von den fahrerischen Qualitäten von Roxana Strasser.

Im Hunsrück warfen sich Strasser und Zimmermann dann in Schale. Mit Rennanzug und Helm stiegen sie in Zimmermanns umgebautes Doppelkart. Zuerst pilotierte der Rennfahrer die Influencerin über die Strecke, um ein Gefühl für die Geschwindigkeit im Rennauto zu bekommen. „Ich werde so Bauchmuskelkater haben“, sagte sie über die Fahrt mit über 100 km/h. „Ich konnte am Ende gar nicht mal mehr schreien.“

Das alles war aber nur das Vorspiel für das große Highlight. Zimmermanns Team Black Falcon rollte schließlich den originalen Cup Porsche auf die Startbahn. Nach ein paar Einführungsrunden mit Tim Zimmermann am Steuer stand der erste emotionale Kassensturz an. „Das ist wirklich verrückt“, sagte Roxana Strasser und bezeichnete Zimmermanns Fahrstil als „elegant“. Der 21-jährige Langenargener hatte sich wohl eine andere Reaktion gewünscht und gab im zweiten Durchgang richtig Gas – „Donuts“ und rauchende Reifen inklusive. Danach robbte „Roxisecke“ auf den Knien aus dem Auto. „Ich bin einfach komplett nass geschwitzt“, sagte sie. Und ein bisschen schlecht war ihr dann doch auch.

Trotzdem setzte sich Roxana Strasser auch hinter das Steuer des Cup Porsches. Rennfahrer lassen sonst eigentlich keine „Amateure“ auf den Fahrersitz. Für Roxi machte Zimmermann dann aber doch die Ausnahme. Nach einer kurzen Einweisung schlug sich die Nachwuchs-Rennfahrerin schließlich auch ganz gut. „Ich war wirklich überrascht wie gut sie das gemacht hat“, sagte Zimmermann später und schlug ihr mit einem Augenzwinkern eine Rennfahrerkarriere an. „Schreibt mir einfach bei Instagram“, schickte Roxana Strasser dann gleich noch die Aufforderung an potenzielle Rennteams hinterher. So ganz ernst gemeint hat sie das wohl nicht. Gefallen an Luxussportwagen hat sie aber wohl doch gefunden. Bei der Rückfahrt an den Bodensee saß sie am Steuer. Und auch in Zukunft wird „Roxisecke“ Rennluft schnuppern. Zum Rennen des Carrera Cups am Red Bull Ring (8. Bis 10. Juni) will sie auf jeden Fall mit dabei sein.

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