20. Juni 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Mit einem weiteren Podiumsplatz kehrt Tim Zimmermann vom dritten Rennwochenende der ADAC TCR Germany in Oschersleben (18. bis 19. Juni) zurück. Der 19-Jährige kam nach einem technisch bedingten Ausfall in Rennen eins beim Abschlussrennen als Dritter über die Ziellinie und sammelte seine ersten Führungskilometer im Tourenwagen.
Mit Übergewicht musste sich Tim Zimmermann in seinem Leben bislang eher nicht beschäftigen. Was es bedeutet, 20 Kilogramm mehr mit sich herumzuschleppen, spürte der 19-Jährige dann allerdings beim Rennwochenende der ADAC TCR Germany in Oschersleben (18. bis 19. Juni) am eigenen Leib. Wegen seiner beiden Podiumsergebnisse am Sachsenring ein paar Wochen zuvor ging Zimmermann beim dritten Aufschlag der Tourenwagenserie mit diesem Zusatzgewicht an den Start. 1280 Kilogramm Gesamtgewicht bringt sein Golf GTI TCR sonst auf die Waage. 20 Kilo zusätzlich machen im Rennsport eine Menge aus. „Beim Start und beim Anbremsen auf die Kurven spürt man das deutlich, auch auf der Geraden ist jedes Kilogramm hin oder her ein großer Faktor“, sagt Zimmermann. „Darauf mussten wir uns erst einmal einstellen und das Auto darauf abstimmen.“
Im Training war Tim Zimmermann sehr schnell in den Rhythmus gekommen und auch das Qualifying am Samstagmorgen lief ordentlich für den Förderkandidaten der „Deutsche Post Speed Academy“. Startplatz sieben und vier fuhr der Langenargener heraus und war damit bester VW-Pilot im Feld. Vor allem die leichteren Hondas dominierten das Zeittraining in der Magdeburger Börde. „Wir hatten noch ein paar Ideen, wie wir für die Rennen das Setup verändern können“, so Zimmermann. „Leider war das dann für das erste Rennen erst einmal vergebliche Liebesmüh.“
Schon in der Einführungsrunde hörte Zimmermann ein Knacken auf der rechten Seite seines GTI, startete trotzdem und musste dennoch nach einer weiteren Runde im Renntempo das Auto zurück zu seinem „Liqui Moly Team Engstler“ in die Box bringen. „Der Dämpfer ist gebrochen und hat ein Weiterfahren unmöglich gemacht“, ärgert sich Tim Zimmermann. „Das war einfach großes Pech und passiert leider im Rennsport. Für die Jungs im Team hat mir das fast noch etwas mehr leid getan als für mich.“
Oschersleben hatte sich Zimmermann also wieder einmal von seiner unfreundlichen Seite gezeigt. Die sollte sich am Sonntagmittag dann allerdings noch einmal wenden. Von Startplatz vier ging der junge Motorsportler ins Rennen, schob sich auf regennasser Strecke schnell auf den zweiten Platz nach vorn und ging nach einem Drittel der Renndistanz sogar in Führung. Minutenlang und nach einer Safety-Car-Phase hielt sich der Langenargener vor der Konkurrenz, machte sich breit und glich seinen Gewichtsnachteil mit fahrerischem Können aus. Der schnelle Honda des Briten Josh Files saugte sich auf den beiden Geraden immer wieder an den Engstler-Golf vor ihm heran, Zimmermann zog in den engen Kurven später wieder ein Stückchen davon. „Das waren harte Fights auf der Strecke, wie wir Fahrer und auch die Zuschauer das wollen“, freut sich Zimmermann. „Ich habe versucht, mich so breit wie möglich zu machen, leider hat das nur fast perfekt geklappt.“
In der letzten Runde setzte Files alles auf eine Karte, änderte seine Taktik und setzte sich auf der Gegengerade erst neben, dann vor den Langenargener. In diesem Getümmel zog auch der Niederländer Bas Schouten noch am Deutschen vorbei. „Wir waren ganz knapp am ersten Sieg der Saison dran und natürlich habe ich mich nach dem Rennen etwas geärgert“, so Tim Zimmermann. „Aber dieser dritte Platz ist ein weiteres gutes Ergebnis und auch in diesem Rennen war ich der beste aller VW-Piloten.“
Dieser erste Sieg soll jetzt ab dem 22. Juli auf dem österreichischen Red Bull Ring folgen. Dann ist der Langenargener auf einer seiner Lieblingsstrecken und wieder ohne die 20 Kilogramm Übergewicht unterwegs. „Wenn wir ankommen, dann geht es aufs Podium“, fasst der 19-Jährige seine bisherige Saison zusammen. „Das ist eine gute Voraussetzung, jetzt auch endlich ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.“