Kein „happy end“ für Tim Zimmermann

Mit gemischten Gefühlen beschließt der Langenargener Tim Zimmermann seine Saison in der ADAC Formel 4. Beim letzten Rennwochenende des Jahres in Hockenheim (2. bis 4. Oktober) verpasst Zimmermann einen Podestplatz und auch den angepeilten Rang vier in der Gesamtwertung. Nach zwei Rennen in den Punkten lenkte der 19-jährige im letzten Rennen der Saison seinen Einsatzwagen mit über 100 km/h in einen Reifenstapel

Es dauerte einige Minuten, bis ein sichtlich geknickter Tim Zimmermann aus dem Auflieger seines Teams „Neuhauser Racing“ geschlichen kam. Eben war der 19-jährige  mit über 100 km/h in einen Reifenstapel eingeschlagen und beendete das letzte Rennen der Saison im Kiesbett statt auf dem Podest, auf Gesamtrang sechs anstatt auf Platz vier. Viel bitterer hätte dieser Moment für Zimmermann fast nicht sein können. „Ich hätte heute gern mit den Jungs nochmal einen Podestplatz gefeiert“, sagt Zimmermann zerknirscht. „Manchmal zahlt sich das Risiko eben doch nicht aus.“

Von Startplatz sieben arbeitete sich Zimmermann in einem Rennen mit  zwischenzeitlichem Rennabbruch und vielen Safety-Car-Phasen auf den dritten Platz nach vorne. Sein fünfter Gesamtrang  schien nach einem sehenswerten Überholmanöver gegen Rookie-Champion David Beckmann fast sicher, da witterte der Langenargener seine Chance. Im Motodrom sah er eine kleine Lücke und reagierte in Bruchteilen  einer Sekunde. Wie schon zwei Mal an diesem Wochenende setzte er genau an der Einfahrt zur Sachskurve zum Überholen an. Dieses Mal allerdings ging der Plan schief. Zimmermann traf seinen Konkurrenten und beide Autos landeten im Aus. „Da war es einfach vom Regen am Morgen noch etwas nass und ich habe es einfach nicht gesehen“, so Zimmermann. „Und dann war es auch schon zu spät.“

Ein bitteres Ende eines Wochenendes, das für den Kandidaten der „Deutsche Post Speed Academy“ eigentlich bis dahin gut gelaufen war. Mit seinen beiden elften Startplätzen aus dem Qualifying war Tim Zimmermann zwar nur mäßig zufrieden, im Rennen lief es dafür um so besser. Im ersten Durchgang konnte sich der 19-jährige bis auf Rang zwei nach vorne arbeiten und kam schließlich als Vierter ins Ziel. Im zweiten Rennen kassierte der Förderpilot der „ADAC Stiftung Sport“ vier Konkurrenten und wurde Siebter. „Vor allem zu Beginn des Rennens war das Auto wirklich schnell“, sagt Zimmermann. „Bis dahin hat sich das Team wirklich sehr gut geschlagen.“

Das Podium wäre die Krönung dieser Leistung gewesen, blieb Zimmermann und seinem Team aber verwehrt. Als Sechster in der Abschlusstabelle beendet er eine Saison mit Höhen und Tiefen, die nach ein paar Nackenschlägen vor allem in der zweiten Hälfte viele positive Ergebnisse aufzuweisen hat. „Auch wenn das nicht ganz die Performance war, die wir uns vorgestellt haben, habe ich eine Menge gelernt“, so Zimmermann. „Vor allem in Sachen Weiterentwicklung eines Autos.“

Wohin die Reise im kommenden Jahr geht, kann und will Tim Zimmermann zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Auch wenn diese Frage an eines der größten Nachwuchstalente im deutschen Motorsport natürlich berechtigt ist. „Wir werden jetzt erst einmal durchatmen und dann eine Entscheidung treffen“, hält sich der Langenargener bedeckt. „Es ist halt auch  – wie immer im Motorsport – eine Frage der Finanzierung.“