06. September 2015 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Zum zweiten Mal lud Formel-4-Pilot Tim Zimmermann Partner und Gäste zum Raceday auf den Friedrichshafener Flughafen. Insgesamt rund 2700 Pferdestärken bewegten der Langenargener und seine Rennfahrerkollegen über die Rollbahn des Bodenseeairports und brachten den ein oder anderen Mitfahrer gehörig ins Schwitzen. Der Abend war vor allem als Event für Partner und Freunde gedacht. Mit einem Auge schielt Zimmermann aber auch schon in Richtung Saison 2016
Ganz langsam rollte der 670 PS starke schwarze Ferrari die letzten Meter bis zu seiner Parkposition am Freitagabend. Die Bremsscheiben waren am Limit, ein Reifen löste sich in seine Einzelteile auf. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass Tim Zimmermann bei seinem Raceday keine halben Sachen machte. Einen Gast nach dem anderen nahm er mit auf seine Rennstrecke und kitzelte alles aus dem italienischen Nobelsportwagen heraus. „Besonders als ich einmal kurz wirklich Bremsprobleme hatte, war es lustig“, schmunzelt Zimmermann. „Da wurde das Schreien neben mir dann doch noch ein bisschen lauter.“
In Gefahr war aber tatsächlich keiner bei Zimmermanns zweitem Raceday. 140 Gäste hatte er geladen, um einerseits seinen bestehenden Partnern im Motorsport durch diesen Abend etwas zurückzugeben, andererseits auch um neue Partner zu gewinnen. Als Netzwerktreffen mit Höchstgeschwindigkeit versteht er einen solchen Abend. Gute Gespräche, Essen, Trinken und eben eine Menge Motorsport. Ein Audi R8, ein Ferrari 488, ein Mitsubishi Evo und Zimmermanns Doppelkart sorgten dabei dafür, dass dieser Motorsport auch bei den Gästen ankam. „Wow“, war dann erst einmal das einzige, was Jasmin Wertheimer nach ein paar Runden auf der Strecke sagen konnte. „Vor allem die schnellen Kurven waren krasser als ich gedacht hatte.“
Im Dornier Museum wurde zugeschaut, auf den Nebenstrecken des Friedrichshafener Bodenseeairports wurde gefahren. „Drei Minuten saß jeder etwa im Auto“, erzählt Zimmermann und weiß, dass das nicht die Welt ist. „Einen guten Eindruck haben die Taxigäste aber schon von meinem Sport bekommen.“ Und Hilfe hatte der 19-jährige sich dabei auch geholt. Hans Paulitsch kam zusammen mit Sohn, Audi R8 und Mitsubishi nach Friedrichshafen. Zimmermanns Team Neuhauser Racing brachte sein Einsatzfahrzeug an den See, das Autohaus Gohm aus Singen sorgte für Luxuskarossen mit vielen PS und auch Speed-Academy-Kollege und GT-Masters-Pilot Stefan Wackerbauer pilotierte die Gäste um den Kurs. „Du bretterst da die Straße entlang und neben Dir landet ein Flugzeug“, sagte Wackerbauer kurz nach seinem Einsatz. „Das ist einfach der Wahnsinn.“
Ein halbes Jahr Vorbereitung hat diese Veranstaltung Zimmermann gekostet. Flughafen, Museum, Behörden – alle waren kooperativ und halfen, wo sie konnten. Doch neben all dem Spaß auf der Strecke hat so ein Raceday auch einen ernsten Aspekt. Wie immer zum Ende einer Saison im Motorsport beginnt das große Rechnen fürs nächste Jahr. „Natürlich hoffe ich, dass meine Partner an meiner Seite bleiben und auch neue dazu kommen“, sagt Zimmermann. „Nur dann geht es für mich weiter und auch nur dann gibt es wieder einen Raceday.“ Rund 800.000 Euro braucht das Nachwuchstalent für seinen nächsten großen Schritt und hofft, die auch zusammenzubekommen. „Vielleicht haben wir ja den Grundstein dafür im schwarzen Ferrari gelegt?!“