30. August 2015 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Eine Podiumsplatzierung und ein Ritt durchs Feld mit 22 überholten Autos – mit dieser Bilanz kommt der Langenargener Motorsportler Tim Zimmermann vom Rennwochenende der ADAC Formel 4 am Sachsenring (28. bis 30. August) zurück an den Bodensee. Mit Platz drei erzielte Zimmermann das zweitbeste Ergebnis der Saison und arbeitete sich weiter in der Gesamtwertung nach oben
Um kurz nach halb fünf kletterte Tim Zimmermann am Samstagabend (29. August) auf das Podest. Der dritte Platz beim ersten Rennen der ADAC Formel 4 am Sachsenring war nicht der erste Podestplatz seiner Karriere, aber vielleicht einer der wichtigsten. Zwölf Wochen musste sein Team Neuhauser Racing auf ein solches Erfolgserlebnis warten, die harte Arbeit der vergangenen Tage hatte sich gelohnt. „Das war ein tolles Gefühl, endlich wieder die Champagnerdusche genießen zu können“, sagt Zimmermann. „Das war sowohl für mich als auch für das Team ein gutes Ergebnis.“
Schon im Qualifying hatte sich diese Leistung angekündigt. In der letzten Runde des Zeittrainings verbesserte sich der Langenargener noch einmal und fuhr schließlich die zweitbeste Zeit seiner Gruppe. „Spätestens da war klar, dass es ein gutes Rennwochenende werden kann“, so Zimmermann. „Die Abstimmung des Autos war wirklich um Längen besser als noch die Rennen zuvor.“ Das zweite Rennen am Samstagnachmittag startete Zimmermann dann als Sechster und kam trotz eines verbogenen Frontflügels auf genau diesem soliden sechsten Rang ins Ziel. Ein Highlight des Wochenendes sollte allerdings noch folgen.
Am Sonntag (30. August) war das Abschlussrennen am Sachsenring für Zimmermann fast schon nach 50 Metern vorbei. Er kollidierte mit dem Nachwuchsfahrer Mick Schumacher und verlor den vorderen Flügel. Zimmermann brachte sein Auto an die Box, wechselte die Nase und ging wieder auf die Strecke. Als 30. war er eigentlich chancenlos, die Punkteränge zu erreichen. „Ich hatte zu diesem Zeitpunkt dann richtig Wut im Bauch und dachte mir „alles oder nichts““, sagt Zimmermann und genau darauf setzte der Kandidat der „Deutsche Post Speed Academy“ dann auch.
Nach einer Safety-Car-Phase tankte sich Zimmermann durchs Feld. Er überholte einen Konkurrenten nach dem anderen und klopfte kurz vor Schluss schon an die Punkteränge an. Vier Sekunden vor Ablauf der Zeit überquerte die Spitze dann noch einmal die Ziellinie und Zimmermann bekam noch eine Runde mehr, sich nach vorne zu arbeiten. Auf der Geraden schnappte er sich gleich zwei Gegner und kam schließlich als Achter ins Ziel. „Natürlich hätte der Zwischenfall mit Mick nicht sein müssen“, sagt Zimmermann. „Sich dann aber so durch das Feld zu kämpfen war wirklich der Wahnsinn.“
Drei Mal war Zimmermann in den Punkten und kletterte auf Rang acht in der Gesamtwertung. Ein Trend, den der Förderpilot der „ADAC Stiftung Sport“ jetzt auch in zwei Wochen in Oschersleben (11. bis 13. September) fortsetzen möchte. „Die Jungs im Team haben wirklich hart gearbeitet und wir haben uns verbessert“, so Zimmermann. „Es gibt aber noch viel zu tun, damit wir mit den Teams ganz vorne richtig mithalten können.“